Interview mit Irvin L. Kendall

Hallo ihr Lieben,

ich schreibe unter dem Pseudonym Irvin L. Kendall, hauptsächlich Liebesromane, wenngleich mir der Begriff „Schicksalsromane“ besser gefällt. Manchmal solo, manchmal mit einer Co-Autorin. Nach dem unerwarteten Erfolg von Chained werde ich in Zukunft wohl verstärkt in die Gay Romance-Richtung gehen, wenngleich das letztlich auch Schicksalsromane sind und ich meinem Spezialgenre somit treu bleibe. Das Schreiben ist nur ein Hobby, hauptberuflich bin ich als freier Lektor tätig und verhelfe anderen Leuten zu ihren Büchern.

Warum schreibst du?

Das Erfinden und Erzählen von Geschichten war schon immer da und hat mich stets in irgendeiner Form begleitet. Das Warum lässt sich aber vielleicht nur mit einem inneren Drang beantworten und nicht logisch begründen. Ich muss das einfach tun, um glücklich zu sein. 😉

Dein Lieblingszitat.

Ich hab’s nicht so mit Zitaten und weisen Worten von irgendwelchen Leuten. Ich kann sie mir auch nicht merken, zumal sie für mich persönlich nur selten eine Bedeutung haben. Aus meinen eigenen Büchern ist es: „Manchmal habe ich das Gefühl, eine einsame Insel zu sein, und du bist das einzige Boot.“ (Naheliegend aus: „Wäre ich eine Insel, wärst du ein Boot“)

Was war dein schönstes Autoren-Erlebnis?

Ich denke nicht, dass ich es auf ein spezielles Erlebnis eingrenzen kann. Es gibt viele schöne Erlebnisse, sei es der Kontakt zu Lesern, das erste Mal das gedruckte Buch in der Hand zu halten, sich einer neuen Herausforderung stellen … Am meisten Freude macht es mir aber, mit jemand anderem eine gute Wellenlänge zu haben und gemeinsam an einer Geschichte zu schreiben. Gar nicht mal, wenn es fertig ist, sondern der kreative Prozess als solcher.

Wenn du mit deinem ersten Buch neu anfangen könntest, was würdest du ändern?

Ich kann mich nicht mal mehr daran erinnern, worum es in meinem ersten Buch ging. Prinzen und Drachen oder so? 😀 Wenn ich von der allerersten Veröffentlichung ausgehe, würde ich sicher manches am Plot, am Stil usw. ändern. Andererseits stellt jedes Werk auch eine Entwicklungsphase dar. Das erste Buch erschien 1990. Natürlich schreibe ich heute nicht mehr wie 1990. Würde sich die Frage stellen, ob es wirklich eine gute Idee wäre, dieses Buch neu zu schreiben. Bei anderen – nicht ganz so alten – Werken, die ich wieder aus der Schublade hole, achte ich vor allem darauf, dass sie zu Irvins Portfolio passen. Also, ich baue dann eine Liebesgeschichte ein, wo vorher keine war etc.

Wie nah an der Realität spielen deine Geschichten? Hast du kleine Szenen aus deinen Büchern selbst erlebt?

Die Geschichten selbst haben sicher nicht allzu viel mit meiner Realität zu tun, aber es fließt immer etwas ein, was mit mir zu tun hat, sei es ein Charakterzug, eine Beobachtung, eine Meinung oder auch ein Erlebnis. Die Beschreibung des Zeltaufbaus während eines heftigen Regengusses in „Unverhoffte Dates, Liebe und andere Pannen“ ist zum Beispiel etwas, das ich so ähnlich erlebt habe. Von den bisherigen Figuren ist mir auch Julien (aus dem gleichen Werk) am ähnlichsten.

In welchen Genres schreibst du?

Mein ursprüngliches Genre ist Krimi/Thriller, immer verbunden mit „Schicksal“. Als Irvin schreibe ich eher Liebesromane, wenngleich ich auch da „Schicksal“ mit einbringe. Gäbe es „Schicksal“ als Genre, wäre es meins. 😀 Was bedeutet das? An einem Buch interessieren mich vor allem die Figuren, ihr Woher, Wohin, Warum. Die Liebesgeschichte oder der Krimi sind für mich eher zweitrangig. Sie bilden den Rahmen für die Figuren, die gar nicht unbedingt einen dramatischen Background haben müssen, die aber aufgrund ihrer Erfahrungen auf eine bestimmte Weise handeln. Das auszuloten, ist für mich am interessantesten, nicht so sehr die tatsächlichen Geschehnisse.

Durch meine jahrelange Arbeit als Lektor habe ich es geschafft, mir Lesen als Hobby komplett zu verderben. Ich lese inzwischen nur noch das, was ich korrigiere. Bei Filmen oder Serien bevorzuge ich aber definitiv auch „Schicksal“ und eher keine Liebesgeschichten.

Hörst du Musik beim Schreiben?

Selten. Die Stimmung, die die Musik erzeugt, beeinflusst zu sehr die Stimmung in einer Szene, um später – ohne Musik – einfach nur noch seltsam zu wirken. Manchmal fällt mir aber zu einer bestimmten Szene ein Song ein, der dazu passen würde. Den höre ich dann auch und manchmal nenne ich ihn sogar. In Irvins Büchern gibt es jedoch keine Musikreferenzen. Lediglich in „Purpurne Amaryllis“ wird erwähnt, dass Jero ein Plakat der Band Paradise Lost in seinem Büro hängen hat, was Cameron als eine Parallele zu seinem persönlichen verlorenen Paradies sieht.

Auf welche Rezension über eines deiner Bücher bist du besonders stolz?

Rezensionen sind vor allem dann toll, wenn man merkt, dass der Leser die Intention voll und ganz verstanden hat. Den tieferen Sinn sozusagen. Spontan fällt mir diese ein (was nicht heißen soll, dass es nicht noch andere Rezensionen gäbe, über die ich mich sehr gefreut habe.)

Wenn du am Tag nur Zeit hättest, um drei Blogs zu lesen, welche wären das?

Ich folge mehreren Buchblogs, die mir beim Scrollen durch die Timeline mal mehr, mal weniger auffallen. Ich würde da keinen hervorheben oder missen wollen. Jeder hat auf seine Weise immer wieder mal interessante Beiträge, die es zu lesen lohnt.

Wo kann man dich finden?

Irvin ist auf Facebook zu finden.

Zu sehr viel mehr bleibt keine leider Zeit, also etwa, um noch eine Webseite zu betreiben, wenngleich der Autorenservice eine hat. Aber am Ende haben diese beiden Dinge dann doch nichts miteinander zu tun.

Was möchtest du den Lesern meines Blogs sagen?

Vielen Dank, dass es euch gibt – und ich hoffe, wir lesen uns. ♥

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Lieben Dank an Irvin für das Interview!

Ich habe mich sehr gefreut, dich interviewen zu dürfen.

Alles Liebe,
Sarah

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