Worum geht’s?
Emery fängt ihr Studium bewusst ganz weit weg von zu Hause an: in West Virginia, um einen Neuanfang zu starten, ohne das Getratsche und die Verurteilung der Leute. Denn niemand hier kennt ihre Vergangenheit. Da Emery sich erst sehr spät eingeschrieben hat, muss sie bei ihrer Ankunft feststellen, dass sie sich das Zimmer mit einem männlichen Studenten teilen muss und die beiden geraten bereits innerhalb von Sekunden aneinander. Für ihren Neuanfang arrangiert Emery sich mit dieser Wohnsituation und ihrem Mitbewohner. Doch sie hat nicht mit dem besten Freund ihres Mitbewohners gerechnet. Dylan ist ein typischer GoodGuy, freundlich, hilfsbereit, zuvorkommend, lustig und gut aussehend. Doch er ist genau der Typ Mann, von dem Emery sich bis an ihr Lebensende fernhalten wollte. Wollte…
Wie gefällt es mir?
OMG, was für ein unfassbar gutes Buch! Ich bin blitzverliebt. Ganz ehrlich, wer denkt sich so was aus? Bianca, wie geht das?
Emery ist eine ungewöhnliche Protagonisten, denn sie ist mutig und taff und schlagfertig und selbstbewusst und keineswegs auf den Mund gefallen. Es ist zwar durch ihr Verhalten und Auftreten klar, dass sie etwas zu verbergen versucht, aber damit macht sie sich gleich sympathischer. Denn so ganz normal ist das ja nicht, dass man dem neuen Mitbewohner in den ersten paar Minuten eine runterhaut. Die Neugierde ist beim Leser auf jeden Fall geweckt.
Dylan dagegen ist meiner Meinung nach gar nicht so ein braver Good Boy wie Emery sagt. Er ist zwar sehr hilfsbereit und kümmert sich um alle, die ihm am Herzen liegen, aber sobald er auf Emery trifft, zählen nur noch Herausforderung und Provokation, was für den Leser mehr als amüsant ist (s. Zitat).
Der Schreibstil von Bianca Iosivoni ist, wie gewohnt, gut lesbar, flüssig und leicht. In Der letzte erste Blick zeigt sie einmal mehr, dass sie gekonnt Lustiges in ihre Geschichten einfließen lassen kann. Ich habe selten bei einem Buch so gelacht.
Zitat
Belustigt griff ich nach meiner Flasche, die Elle mir auf meinem Wink hin über den Tisch zuschob, und schraubte sie auf. Dieser Kerl konnte es einfach nicht lassen, die Mädchen zu… Die Flasche explodierte in meinen Händen. Ein Strahl schoss in die Höhe, traf mich mitten im Gesicht und spritzte in alle Richtungen. Reflexartig sprang ich auf, siteß gegen die Lehne und fiel hintenüber von der Bank. Ich hörte noch aufgeregte Schreie, konnte aber nicht mehr reagieren. Die Welt drehte sich, und ich knallte hart auf den Boden, die Flasche noch immer in der Hand, aber ihr Inhalt größtenteils über mich verschüttet.
„Fuck! Was soll das?“ Ich hiefte mich hoch und wischte mir übers Gesicht. Scheiße, ich hatte sogar etwas von dem Zeug in die Nase bekommen. Mein Blick suchte die Umstehenden ab. Inzwischen saß keiner mehr am Tisch, sie waren alle vor der Dr-Pepper-Explosion zurückgewichen. Als ich Emery wenige Meter vor mir entfernt entdeckte, schmälerte ich die Augen. „Ist das dein Ernst?“
Sie gab sich keine Mühe, ihr Lachen zu unterdrücken, und auch um uns herum brach schallendes Gelächter aus. „Du hast doch gesagt, du stehst auf die Klassiker.“
Dieses kleine Biest. Sie musste Mentos oder etwas Ähnliches in eine Flasche geschmuggelt haben und Elle hatte sie dann mit meiner vertauscht. Na warte… (S. 126f., der letzte erste Blick von Bianca Iosivoni)
Auf den Punkt gebracht
Eine tolle New Adult Geschichte, die sofort in die Kategorie Lieblingsbücher gesprungen ist. Die beiden Protagonisten Emery und Dylan sind klasse und ich glaube, ich habe noch bei keinem Buch so sehr gelacht. Vielen Dank an Bianca Iosivoni für diese unglaublich tolle Geschichte!
Daten
Titel: Der letzte erste Blick (Teil 1, Band 2: Der letzte erste Kuss)
Autor: Bianca Iosivoni
Verlag: Lyx Verlag
Seiten: 440 Seiten (TB)
Preis: € 10,-