Interview mit Markus Gerwinski

Markus Gerwinski

Hallo allerseits,

ich bin der Markus, Jahrgang 1972, studierter Physiker, Ex-Softwareentwickler und derzeit Hausmann und Vater. Ich mag Pen&Paper-Rollenspiel, Gesellschaftsspiele, Badminton, Skilaufen, Bergwandern und Spaziergänge. Und ich schreibe Romane.

 

 

Warum schreibst du?

Da steckt kein großes Geheimnis dahinter. Ich habe seit der Grundschule sehr gern Kurzgeschichten und Romane gelesen. Irgendwann fing ich an, eigene Texte aufzuschreiben und dabei ein paar meiner Lieblingsgeschichten zu imitieren, von denen ich besonders beeindruckt war. Daraus wurde ein Hobby, das recht schnell ein Eigenleben entwickelte, und schließlich (mit 14) war der erste komplett selbst geschriebene Roman fertig.

Dein Lieblingszitat.

„Realität ist das, was nicht weggeht, wenn du aufhörst, dran zu glauben.“ (Philip K. Dick)

Was war dein schönstes Autoren-Erlebnis?

Mit 17 hatte ich mir eine kleine Überraschung für den Spielleiter unserer damaligen Rollenspielrunde vorgenommen: Ich wollte die Erlebnisse meiner Spielfigur kurz als Geschichte zusammenschreiben und ihm zum Geburtstag schenken. Also schrieb ich und schrieb und schrieb und zu meiner größten Verblüffung schrieb ich einen Roman.
Für diesen Roman habe ich dann ein Cover gestaltet und mein Bruder hat beides ausgedruckt und einen Einband gebastelt, sodass es wie gekauft aussah. Anschließend haben wir es im Buchladen in Geschenkpapier einwickeln lassen, in eine Tüte dieses Buchladens gepackt und sind damit zur Geburtstagsfeier gegangen. Allein über das Gesicht meines Spielleiters, nachdem er sein Geschenk ausgepackt hatte, könnte man eine eigene Geschichte schreiben! Ich habe ihn weder vorher, noch nachher je so sprachlos, glücklich und wie hypnotisiert erlebt.
Dieses Erfolgserlebnis ließ mich für die ganze nächste Woche auf Wolken schweben. Damals nahm ich mir endgültig vor, eines Tages „richtig“ zur Veröffentlichung zu schreiben.

Wenn du mit deinem ersten Buch neu anfangen könntest, was würdest du ändern?

Das wäre dann wohl „Mjöllnirs Erben“, also von meinen Büchern das erste, das es auch bis zur Veröffentlichung brachte. Handwerklich würde ich daran eine ganze Menge ändern. So würde ich meine Charaktere diesmal vor dem Schreiben sehr viel gründlicher kennenlernen und mehr Mühe in den Weltenbau investieren, damit der Leser die Orte und Szenerien wirklich spürt. Außerdem würde ich für ein paar Motive etwas gründlicher recherchieren und die Fakten im Buch entsprechend anpassen. Im Kern würde ich aber die Handlung genau so lassen.

In welchen Genres schreibst du?

Fantasy und Science Fiction. Und ja, es sind auch meine Lieblingsgenres als Lesestoff. Allerdings kann ich mit dem aktuellen Mainstream auf dem Buchmarkt leider nicht viel anfangen und greife daher oft auf die alten „Schätzchen“ aus meinem Bücherregal zurück. Es waren vor allem die Fantasy der 80er und die Science Fiction der 50er, die mich verzaubert haben und deren Stimmung ich mit meiner eigenen Schreibe nahezukommen suche.

Wie nah an der Realität spielen deine Geschichten? Hast du kleine Szenen aus deinen Büchern selbst erlebt?

Erstaunlich nah, wenn man bedenkt, dass ich Fantasy schreibe; nur, dass ich meine Alltagserlebnisse beim Schreiben symbolisch zu maskieren pflege. So sind z.B. in meinem Fantasy-Krimi „Das Lied der Sirenen“ aus den Gefühlen, mit denen ich im realen Leben innerlich gerungen habe, leibhaftige Dämonen geworden.
Manche Szenen habe ich aber auch tatsächlich genau so erlebt. So bin ich als Kind einmal im Schnee an der Kante eines Abhangs abgerutscht und auf die Eisdecke eines zugefrorenen Bachs gefallen. Dort bin ich hilflos liegen geblieben, bis meine Eltern mich heruntergezogen haben. Diese Erinnerung habe ich fast unverändert in meinem Roman „Die Hörige“ verarbeitet, Band 1 der Falkenflug-Trilogie. Die Szene im ersten Kapitel, als meine Heldin Gunid den kleinen Ragald vom Eis zieht, war fast 1:1 dieses Erlebnis.

Hörst du Musik beim Schreiben?

Wenn ich die nötige Ruhe dazu habe, gern. Am liebsten sind mir die Rollenspiel-Soundtracks der Gruppe „Erdenstern“. Ansonsten höre ich zum Schreiben sehr gern klassische Musik, etwa von Chopin, Saint-Saens oder Debussy; aber auch modernere Musiker wie Mike Oldfield oder die Gruppe Clannad finde ich sehr inspirierend.

Auf welche Rezension über eines deiner Bücher bist du besonders stolz?

Das ist die Rezension über „Die Hörige“ im Online-Zine „Anduin“; einfach, weil ich mich darin wirklich zu 100% verstanden fühle. Die Rezensentin war von exakt den Punkten begeistert, die mir schon beim Schreiben eine Herzensangelegenheit waren. Wer die Rezension nachlesen möchte, findet sie hier: Rezension über „Die Hörige“.

Wenn du am Tag nur Zeit hättest, um drei Blogs zu lesen, welche wären das?

Ehrlich gesagt, habe ich jetzt schon nicht einmal die Zeit, auch nur einem Blog regelmäßig zu folgen. Wenn ich könnte, würde ich aber gern öfter bei meiner lieben Autorenkollegin Larissa Schwarz reinlesen, einfach weil sie komplexe Themen mit einem herrlich humorigen, scharfzüngigen Schreibstil zu sezieren pflegt. Ob über das Schreiben, das Veröffentlichen oder einfach die Tücken des Alltags: Sie schafft es, dass man gleichzeitig darüber lacht und grübelt.
Ansonsten bin ich mehr der Foren-Typ. Mein Online-Zuhause als Rollenspieler ist das Tanelorn. Als Autor habe ich bislang leider keine Schreibcommunity gefunden, die mich lang hätte halten können.

Wo kann man dich finden?

Die URL meiner persönlichen Website lautet: www.markus.gerwinski.de. Hier gibt es nicht nur eine Übersicht meiner aktuell erhältlichen Bücher, sondern auch Einblicke in ein paar meiner anderen Aktivitäten. So tummle ich mich unter anderem auch als Zeichner und Rollenspieldesigner.
Aber meine Website ist naturgemäß eher meine persönliche „Kunstgalerie“, in der es viel zu gucken gibt, aber wenig zu schreiben. Wer einen intensiveren Austausch mit mir sucht, findet mich z.B. auf Facebook unter: „Markus Gerwinski – Autor und Künstler“.

Was möchtest du den Lesern meines Blogs sagen?

Vielen Dank fürs Zuhören!

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Lieben Dank an Markus für das Interview!

Ich habe mich sehr gefreut, dich interviewen zu dürfen.

Alles Liebe,
Sarah

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