Worum geht’s?
Lina zieht entgegen der Ratschläge ihrer Familie zum Studium nach Trier, doch bereits am ersten Abend trifft sie auf Leo und Darko. Während sie Leo sympathisch findet, überkommt sie eine Panikattacke als sie auf Darko trifft. Kurz darauf sieht sie einen schwarzen Nebel, den aber außer ihr niemand wahrzunehmen scheint und stellt fest, dass sie die Gabe hat, Auren zu sehen und kommt damit gleich in erste Schwierigkeiten.
Wie gefällt es mir?
Puh, also das Gute mal vorweg: Die Idee mit dem Sehen von Auren und den zwei Familien hat mir sehr gut gefallen. Auch vom Aufbau her wird die Geschichte um Lina spannend, der Spannungsbogen ist ganz gut ausgearbeitet und am Ende wartet ein schöner Showdown.
Die Protagonistin Lina ist starrköpfig und relativ mutig und für meinen Geschmack etwas zu naiv, aber vor allem zu platt gezeichnet. Hier fehlen noch einige Charaktereigenschaften, die die Figur greifbarer gemacht hätten. Doch insgesamt erscheinen die Charaktere alle etwas platt gezeichnet.
Die Liebesgeschichte war mir ebenfalls zu wenig, denn ich habe bis zum Schluss nicht verstanden, was Lina an Leo jetzt so toll findet. Nur das Aussehen oder die Tatsache, dass er “der Gute” ist? Da fand ich ihre Abneigung gegenüber Darko sehr viel einleuchtender.
Die Geschichte an sich hat mir ganz gut gefallen, auch wenn man die Idee etwas weiter hätte ausbauen können. Viele Beschreibungen und vor allem die Szenen, in denen Lina an ihren Fähigkeiten arbeitet, waren mir zu lang, zu ausführlich und haben sich teilweise stark geähnelt. Stattdessen hätte ich mir mehr Aktion gewünscht, was der Geschichte noch einen Schwung nach vorne gegeben hätte.
Ein Spannungsbogen ist schon vorhanden und der Showdown hat mir gut gefallen, allerdings nehmen die zu langen Beschreibungen viel Schwung beim Lesen raus.
Der Schreibstil ist sehr hölzern und entsprechend anstrengend zu lesen. Die Dialoge wirken sehr gestelzt und keineswegs natürlich. Teilweise waren gute Ansätze zu erkennen, aber überwiegend fand ich die Dialoge leider nicht realistisch. Man gewöhnt sich zwar an diesen Schreibstil, aber ich gestehe, dass ich doch einige Passagen, auch aufgrund der Langatmigkeit, überflogen habe.
Zitat
Sie blicken über deinen Kopf und sehen in dein Innerstes – so erzählt man es sich zumindest. (Himbeermond von Mella Dumont)
Auf den Punkt gebracht
Eine gute Idee mit spannendem Showdown, die man weiter hätte ausbauen können. Der Schreibstil hat mir leider gar nicht zugesagt und viele Beschreibungen sind zu ausführlich. Ich bin trotzdem irgendwie auf Band zwei gespannt, vielleicht hat die Autorin ja dazugelernt.
Daten
Titel: Himbeermond (Colors of Life 1)
Autor: Mella Dumont
Verlag: Selfpublisher
Seiten: 371 Seiten (TB)
Preis: € 12,90 (TB)