Worum geht’s?
Bobbie ist seit ein paar Wochen freie Collegestudentin, die neue Mitbewohnerin von Adam und zum erstem Mal so richtig verliebt. Doch Adam scheint sie als Frau so gar nicht wahrzunehmen. Bis auf diese Kleinigkeit ist alles perfekt, bis Adams Zwillingsburder Cameron auftaucht, der der dritte Mitbewohner wird, der alles an Bobbies derzeitigem Leben in Frage stellt, und sich dabei unfreundlich und fies verhält. Bobbie würde nichts mit ihm zu tun haben wollen, würde er ihr nicht helfen und wären da nicht diese kleinen Momente zwischen Bobbie und Cam, die Bobbie selbst zweifeln lassen.
Wie gefällt es mir?
Vorweg: Sehr viel besser als Band 1 der Mitbewohner-Reihe!
Bobbie ist sehr schüchtern, zurückhaltend und versteckt sich hinter ihrer Brille mit den dicken Gläsern. Doch in Camerons Gegenwart blüht sie plötzlich auf und verliert Stück für Stück ihre Unsicherheit und gewinnt an Schlagfertigkeit. Dieser Wandel hat mir sehr gut gefallen, auch wenn er vielleicht ein bisschen zu klischeehaft ist. Ansonsten ist die Protagonistin sympathisch und liebenswert.
Cam dagegen vermittelt zunächst das Bild eines unverschämten, fiesen Typen, der offensichtlich etwas verbirgt und seinen Zwillingsbruder absolut nicht leiden kann. Aber das beruht wohl auf Gegenseitigkeit.
Alle Charaktere sind gut ausgearbeitet und bleiben in ihrem Muster. Trotzdem machen sie alle eine schöne Entwicklung durch. Diese finde ich teilweise schon beinahe zu viel des Guten, zumindest im Hinblick auf das Ende.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir deutlich besser als im ersten Band, denn er ist runder und flüssiger und hat mich beim Lesen kein einziges Mal stocken lassen. Vor allem die Wahl der Spitznamen finde ich sehr viel besser gelungen.
Zitat
Cameron Walker und ich waren nichts weiter als unfreiwillige Mitbewohner. Stellte sich also nur die Frage: Wieso wollte er mir mit Adam helfen, wenn er doch selbst der Meinung war, sein Bruder wäre kein guter Mensch? Wollte er mir das nur beweisen? War das der einzige Grund? Doch weshalb kümmerte es ihn? Selbst wenn ich letztendlich auf Adam hereinfallen sollte, wie Cameron sagte, so konnte es ihm doch egal sein. Ich konnte ihm egal sein. Und ausgerechnet dieser Gedanke schmerzte dabei am meisten. (S. 60, Über zwei Ecken von Katie Weber)
Auf den Punkt gebracht
Eine sehr süße Geschichte, die ich durchaus empfehlen kann. Über zwei Ecken ist jetzt zwar nichts Weltbewegendes, lohnt sich aber voll und ganz. Vor allem die Thematik mit den Zwillingen hat mir gut gefallen.
Vielen Dank an die Autorin Katie Weber für das Rezensionsexemplar.
Daten
Titel: Über zwei Ecken, Teil 1: Unter einer Decke
Autor: Katie Weber
Verlag: Selfpublishing
Seiten: 298 Seiten (TB)
Preis: € 9,99 (TB)