Worum geht’s?
Holly genießt die Ruhe in ihrem Haus, jetzt, wo ihre ehemaligen Mitbewohner ein Paar sind und in eine eigene Wohnung gezogen sind. Doch diese Ruhe hält nicht lange an, denn plötzlich steht Nathan, ein berühmter Hollywood-Schauspieler, in ihrem Haus und stellt sich als ihr neuer Mitbewohner vor. Das passt ihr so gar nicht, vor allem nicht seine überhebliche, selbstbewusste Art, mit der er ihre kleine, organisierte Welt auf den Kopf stellt. Dabei schleicht er sich in ihr Herz, doch Nathan hat ein Geheimnis, dass alles wieder in Frage stellen könnte.
Wie gefällt es mir?
Im Prinzip hat mir Hollys und Nathans Geschichte ganz gut gefallen. Holly hat einen Ordnungs- und Organisationsfimmel und Nathan ist der Hollywoodstar, der versucht, sich seine Träume zu erfüllen. Beide Charaktere sind gut ausgearbeitet und werden glaubwürdig dargestellt. Für meinen Geschmack hätte Hollys Organisationstick ruhig ein bisschen länger anhalten können, sie hat doch ziemlich schnell davon Abstand genommen.
Die Entwicklung zwischen Nathan und Holly fand ich sehr süß. Der Leser erhält durch die abwechselnden Sichtweisen der beiden Protagonisten, je Kapitel, guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der beiden und das macht die Geschichte interessant. Besonders den Part mit Nathans Nichte fand ich so super süß und vor allem echt lustig, so wie die sich angestellt haben. Aber ich weiß ehrlich nicht, ob ich viel besser gewesen wäre, haha.
Doch zwei kleine Kritikpunkte habe ich dennoch:
1. Wollte Holly nicht nach einer Woche anfangen zu arbeiten? Irgendwie wurde das Thema nicht nochmal aufgegriffen oder habe ich es verpasst?
2. Das Geheimnis (nein, ich verrate nicht, was es ist) hätte ich mir ein bisschen dramatischer vorgestellt. So ganz kann ich Hollys Reaktion nämlich leider nicht nachvollziehen. Klar, wäre ich auch gekränkt, aber ganz so schlimm finde ich es jetzt gar nicht.
Noch einen Satz zum Schluss: Hach, ist das süß. Das perfekte Ende für diese Geschichte.
Der Schreibstil der Autorin ist recht flüssig und rund, doch teilweise haben mich ein paar wenige Formulierungen im Lesefluss gestört, wenn beispielsweise bei direkter Rede die Präteritumform verwendet wurde, wo man im Redefluss meiner Meinung nach eher das Perfekt gewählt hätte. Mit der Wahl der Spitznamen bin ich leider gar nicht warm geworden: „Bambi“ ist völlig in Ordnung und auch echt süß, aber wer bitte nennt seine Mitbewohnerin „Rehauge“?
Zitat
„Siehst du, Bambi, manchmal ist es vielleicht doch besser, sich vorher erst einmal näher kennen zu lernen“, kommentierte ich grinsend und spielte damit natürlich auf den gemeinsamen Abend an, den sie immer noch vehement versuchte zu vereiteln. Doch ich wusste, ich sie schon noch dazu kriegen, mit mir auszugehen. Ich würde ihre sowieso keine Wahl lassen. Denn es interessierte mich einfach viel zu sehr, wie sie sich mir gegenüber verhalten würde, wenn wir in einer neutralen Umgebung wären – ohne Räume, in denen sie sich verkriechen konnte, wenn es ihr mal zu viel war, oder sie am liebsten verschwinden wüde. Vielleicht war es fies von mir, ihr da auf den Zahn fühlen zu wollen. Aber meine Neugier siegte nun mal immer. Und ich musste einfach erfahren, warum sie so war, wie sie war – nämlich nicht ganz dicht und gerade deswegen so verdammt liebenswert. (S. 54, Unter einer Decke von Katie Weber)
Auf den Punkt gebracht
Eine süße New Adult Geschichte für Zwischendurch, die mir trotz ein paar kleiner Kritikpunkte ganz gut gefallen hat. Für alle, die etwas Leichtes, Entspanntes lesen möchten, sehr gut geeignet.
Vielen Dank an die Autorin Katie Weber für das Rezensionsexemplar.
Daten
Titel: Unter einer Decke, Teil 2: Über zwei Ecken
Autor: Katie Weber
Verlag: Selfpublishing
Seiten: 324 Seiten
Preis: € 9,99