Interview mit Christina Hiemer

Christina Hiemer

Hallo ihr Lieben,

meine Name ist Christina und wenn ich nicht grade für die Uni lerne, esse, an der Konsole sitze oder schlafe- dann schreibe ich. Ich bin 24 Jahre alt, studiere Rechtswissenschaften (Was langweiliger klingt, als es tatsächlich ist) und ich habe eine besondere Vorliebe für Kurzgeschichten. Zum Schreiben bin ich durch puren Zufall gekommen, als ich einen kreativen Ausgleich fürs Studium gesucht habe.

Warum schreibst du?

Es gibt ein Zitat von einer sehr berühmten Autorin, Herta Müller, die gesagt hat:
„Ich habe mir nie vorgenommen zu schreiben. Ich habe damit angefangen, als ich mir nicht anders zu helfen wusste.“
Ähnlich, wenn auch nicht ganz so drastisch, war es auch bei mir. Ich habe bis vor Kurzem nie geschrieben – vielleicht mal Tagebuch, aber auch das eher unregelmäßig. Dennoch war da etwas in mir, etwas, dass raus musste. Etwas, dass nicht länger warten konnte. Es war wie ein Drängen, ein Ziehen in meiner Brust. Es begann mit Kurzgeschichten. Manche waren traurig, viele von ihnen tragisch, aber genau das lag mir. Ein offenes Ende – nur einen Bruchteil des Geschehens zu offenbaren. Das Schreiben war mein Weg etwas in mir Ausdruck zu verleihen, dass ich auf anderem Wege nicht geschafft habe…

Dein Lieblingszitat.

„Wenn dein Mut sich dir verweigert – geh über deinen Mut hinweg.“ (Emily Dickinson)

und

Was war dein schönstes Autoren-Erlebnis?

Eigentlich gibt es da zwei:
Der erste war der Moment derjenige, als ich den Hawkify Verlagsvertrag unterzeichnet hatte. Mein Herz war so wild am Pochen, ich war so aufgeregt, so voller Energie und Euphorie, dass ich dachte ich könnte die Welt erobern.
Der zweite Moment war derjenige, als ich unter „Mentira Stadt der Lügen“, das Wort „Ende“ getippt habe. Ich war erst unfassbar traurig, aufgewühlt, völlig leer und total überfordert – aber dann war ich unfassbar stolz und glücklich. Es ist unfassbar, wenn man sieht, was man für eine Welt erschaffen hat – nur mit seinen Worten. Seit ich meinen ersten Roman fertig geschrieben habe, habe ich einen riesigen Respekt vor Autoren und dem, was sie leisten.

Wenn du mit deinem ersten Buch neu anfangen könntest, was würdest du ändern?

Vermutlich würde ich nicht wieder wild drauflos schreiben. Mein erstes Buch war ursprünglich auch „nur“ eine Kurzgeschichte, die abgelehnt wurde. Ich war damals so frustriert und traurig, dass ich mich dazu entschied aus dieser Kurzgeschichte einen richtigen Roman zu machen. Aber ich hatte keinen Plan, keine Richtung – ich habe einfach nur geschrieben. Erst sehr viel später wusste ich grob, wo mich die Geschichte rund um Melia, Jaron, Kilian und Nathan hinführen wollte. Aber an der Handlung, dem Setting und den Figuren würde ich überhaupt gar nichts ändern .

Wie nah an der Realität spielen deine Geschichten? Hast du kleine Szenen aus deinen Büchern selbst erlebt?

Es kommt drauf an. Dark Sky – Himmel ohne Sterne aus der Anthologie P-Files – Die Phönix Akten aus dem Talawah Verlag spielt im New York unserer Zeit. Genauso wie meine erste Kurzgeschichte „Coffee to go“. Ich mag die Mischung aus Fantasie und Realität und versuche beides in meinen Geschichten zu verknüpfen. Mentira Stadt der Lügen spielt ja z.B. in der Zukunft – aber dennoch spielt es in unserer Welt. Eins zu eins habe ich jedoch keine Szene, die ich bisher geschrieben selbst erlebt. Aber natürlich spielen eigene Alltagssituationen immer auch eine Rolle. Alles Mögliche kann einen inspirieren und so fließt eben immer etwas Alltag in die Geschichten mit ein.

In welchen Genres schreibst du?

Vorrangig im Bereich Fantasy/Dystopie und Jugendbuch. Während Mentira Stadt der Lügen sich im Bereich Fantasy/Dystopie befindet, schreibe ich derzeit an einem klassischen Jungendbuch. Ich lese beide Genre privat auch unglaublich gerne und hoffe, dass ich dort auch in Zukunft weiter Geschichten schreiben werde.

Hörst du Musik beim Schreiben?

Manchmal ja, manchmal nein. Bei Mentira Stadt der Lügen habe ich sehr oft „Waldgeräusche“ beim Schreiben gehört. Es gibt im Buch eine bestimmte Szene, wo mich das unglaublich inspiriert hat. (JA, das klingt total bekloppt, ich weiß!).
Für das Jugendbuch habe ich sogar eine eigene Playlist auf Spotify erstellt, die ich immer wieder aktualisiere und die mich super inspiriert.

Auf welche Rezension über eines deiner Bücher bist du besonders stolz?

Da hab ich ja Glück, dass gestern (und heute!) meine ersten Rezensionen zu Mentira eingetrudelt sind – sonst könnte ich gar keine vorweisen. Eine der beiden Rezensionen ist mir dabei besonders nah gegangen, denn die Rezensentin schrieb in dieser Rezension, dass sie das Buch in nur einer Nacht durchgelesen habe! Ich war so baff- völlig überwältigt. Es gibt wohl kein größeres Lob als einen Leser, der das Buch nicht mehr zur Seite legen kann.

Wenn du am Tag nur Zeit hättest, um drei Blogs zu lesen, welche wären das?

Das ist eine super fiese Frage! Ernsthaft 😀 Ich liebe so viele Blogs und habe in der kurzen Zeit, seit ich schreibe sooooooo(…) viele tolle Blogs kennenlernen dürfen.
Deshalb rebelliere ich und nenne einfach eiskalt mehr als drei (Ich hoffe ich komme dafür jetzt nicht in die Hölle!)

Our favorite books von der buchverrückten Jenny
Bücherschmöker von der lieben Michaela
Schwarzbuntgestreift von der lieben Rika
BookPrincess by Sarah von dir liebe Sarah <3
Books have a soul von der tollen, covergeilen Marion
Booknerds by Kerstin von der NOCH covergeileren Kerstin (kann man das steigern 😀 ?)
und PinkMaiBooks von der total verpeilten, aber super witzigen Sinah.

Und selbst jetzt fehlen noch SOOOO viele 😀

Wo kann man dich finden?

Auf Facebook findet man mich unter Christina Hiemer Autorin. Seit einigen Monaten bin ich auch auf instagram unterwegs. Dort findet man mich unter Storyteller.chrstina.

Was möchtest du den Lesern meines Blogs sagen?

Ich möchte mich einfach ganz lieb bedanken, dass ihr euch die Zeit genommen habt, dieses kleine Interview zu lesen. In unserer schnelllebigen Zeit sind wir so abgelenkt und so unter Strom, dass es uns schwer fällt uns nur auf eine Sache zu konzentrieren. Wenn ihr bis zum Ende dieses Beitrags gekommen seid, dann gehört ihr noch zu den Glücklichen, die diesem Zwang noch nicht verfallen sind.
Falls ihr neugierig auf meinen Debütroman geworden seid, würde ich mich riesig freuen, wenn ihr mal reinlest. Ladet euch die Leseprobe herunter und wenn ihr glaubt, „Mentira Stadt der Lügen“ könnte euch gefallen – dann nix wie los. In jedem Fall wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und fühlt euch frei mir immer und jederzeit eine Nachricht zu schreiben. Rezensionen und Feedback sind so schön und so wertvoll und es ist völlig egal, ob ihr drei Sätze schreibt oder dreihundert. Jedes Wort hat Gewicht, sei es auch so kurz.
Vielen lieben Dank an dich Sarah, dass ich bei deiner tollen Interviewreihe mitmachen durfte.

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Lieben Dank an Christina für das Interview!

Ich habe mich sehr gefreut, dich interviewen zu dürfen.

Alles Liebe,
Sarah

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