Unterschätztes Buch: Learn to fly von Ramona Seidl

Hallo ihr Lieben,

heute öffnet sich hier auf meinem Blog das 19. Türchen des diesjährigen Blogger-Adventskalenders! Das diesjährige Thema sind unterschätzte Bücher und das Buch, das in meinen Augen absolut unterschätzt wird, ist Learn to fly von Ramona Seidl.

Ich habe dieses Buch vor ungefähr zwei Jahren zum ersten Mal gelesen und seitdem bestimmt acht Mal immrér aufs Neue verschlungen. Es gehört mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingsbüchern und ich werde nicht müde, davon zu schwärmen!

Beginnen wir doch mit einem Schaubild von allen Charakteren

Learn to fly Charactereund einem passenden Zitat

Ehe ich mich versah, war der Wohnraum gefüllt mit Bree und John, dem turtelnden Paar, Alex, die – wie eigentlich immer – wie ein Wirbelsturm hereingesaust kam und mit ihrer lockeren, verrückten Art alle zum Lachen brachte, Nina, die gemeinsam mit Lisa tonnenweise Backzutaten auf dem Esstisch stapelte, Andy, Tim und Nick, die alle drei dämlich herumstanden und eigentlich überhaupt nichts taten, und mir. Ich, meinerseits, war äußerst irritiert davon, wie man mit so vielen Leuten backen sollte. Gab es nicht dieses Sprichwort: ‚Viele Köche verderben den Brei‘? Meine anfängliche Irritation hatte sich jedoch schnell aufgelöst, als ich merkte, dass alles hier scheinbar nach einem jahrelang eingeübtem System ablief, das bereits allen außer Bree und mir in Fleisch und Blut übergegangen war. Tim, Alex, Andy und John, weshalb sich auch Bree recht schnell angeschlossen hatte, begaben sich aufs Sofa, sorgten dafür, dass weihnachtliche Musik lief und die blöden Sprüche nicht ausgingen. Nina knallte Nick ein dickes Kochbuch vor die Nase und kommandierte ihn durch die Küche, um alle nötigen Zutaten zusammenzusammeln. Was mich am meisten erstaunte war, dass er ihr tatsächlich gehorchte. Wieso hatte er sich nicht zu den anderen Jungs auf die Couch verzogen? Lisa, der ich mich einfach angeschlossen hatte, begann dann damit den Teig, laut Ninas Anweisung mit den Zutaten, die Nick geholt hatte, zusammenzukneten. „Nick, bring mal eine große Schüssel und das Rührgerät.“ „Wieso eigentlich ich?“, jammerte er. „Dieses Jahr haben wir doch Bree und Sophie, die dir und Lisa helfen können …“ „Ganz einfach deswegen, weil Lisa und ich uns um die Nougat-Taler kümmern und du in der Zeit mit Sophie die Kokosmakronen machen könntest!“ „Außerdem kann Bree weder kochen noch backen“, lachte ich. Nick seufzte, ging vor mir auf die Knie und hielt mir einen Beutel mit Kokosflocken hin. „Oh, allerliebste Sophie. Willst du mit mir die Kokosmakronen backen?“, fragte er gespielt förmlich. Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen und nahm ihm kopfschüttelnd die Flocken ab. Letzten Endes lief es darauf hinaus, dass er mir vorlas, was ich zu tun hatte, und ich das Ganze zusammenrührte. „So. Und jetzt musst du …“ Er las kurz nach und bekam augenblicklich einen totalen Lachanfall. Abwartend und mit hochgezogenen Augenbrauen schaute ich ihn an. „Du musst rühren, bis das da ganz steif und glänzend ist!“, japste er lachend nach Sauerstoff. Ich riss entsetzt den Mund auf, hatte aber Mühe, selbst ein Kichern zu unterdrücken. „Du bist so was von versaut, weißt du das?!“, quietschte ich und warf ein Geschirrtuch nach ihm. Er fing es auf, legte es mir um den Hals und zog mich an den Enden ganz nahe zu sich. „Oh ja, ich weiß. Und ich liebe dich dafür, dass du es nicht bist“, raunte er, was mir einen eiskalten Schauer den Nacken hinunterlaufen ließ. (Learn to fly von Ramona Seidl)

Na, seid ihr neugierig geworden? Diese Plätzchenbackszene gehört neben dem weihnachtlichen Gefühl, das sie weckt, zu meinen absoluten Lieblingsstellen in Büchern überhaupt. Ich wäre so gerne ein Teil dieser echt coolen Clique, ihr nicht auch?

Nun möchte ich euch kurz die wichtigsten Charaktere vorstellen:

Learn to fly SophieName: Sophie Berg

Alter: 20
Studium: Dolmetschen
Beste Freundin: Bree
Drei Charatkereigenschaften:
unsicher, liebenswürdig, friedliebig
Lieblingstextstelle:
Ich atmete einmal tief durch, um mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich sein anzügliches Grinsen aus der Bahn warf, während Bree ihn einfach anstrahlte und begann, an der knallroten Flüssigkeit zu nippen.
„Also …“, setzte er an und sah abschätzend auf mich herab. „… wie lange wird es wohl dauern, dich in mein Bett zu bekommen?“
Bree hinter mir verschluckte sich an ihrem Drink und bekam sich kaum mehr ein vor husten. Mir hingegen hatte es kurzfristig die Sprache verschlagen.
Nach einigen Sekunden räusperte ich mich und sah ihm in die Augen. Meiner ab und zu auftretenden Schlagfertigkeit und dem Alkohol sei Dank, dass mir sogar etwas einfiel.
„Ich weiß nicht. Bist du unsterblich?“, fragte ich ihn und schlug hinter meinem Rücken unbemerkt Bree in die Seite. Wieso half sie mir nicht wie sonst immer? Ich hatte immerhin keine Ahnung, ob meine Idee so wirkte, wie ich es gerne gehabt hätte.
„Wieso?“, frage er mit einem erotischen Lächeln um seine Lippen. „Stehst du auf Vampire?“
Erotisches Lächeln? Oh Gott, was dachte ich da nur?
Wenigstens reagierte er genau so, wie ich mir das vorgestellt hatte.
Jetzt bloß nicht lachen, ermahnte ich mich. Ganz langsam beugte ich mich zu ihm, stellte mich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm ins Ohr: „Nein. Aber die Zeit würdest du brauchen.“
Dann drehte ich mich um, schnappte mir Brees Arm und zog sie zurück in Richtung Nina.
Ich wagte es nicht, mich nach ihm umzudrehen, auch wenn ich nur zu gerne sein dummes Gesicht gesehen hätte.
„Jesus, seit wann bist du so schlagfertig?“
„Tja. Das ist dein schlechter Einfluss. Ich habe keine Ahnung, wo das herkam.“ Das Lachen war mir mittlerweile vergangen. Vielmehr war ich von mir selbst geschockt und hatte Mühe, den Mund nicht offen stehen zu lassen.
„Ich bin stolz auf dich!“, meinte Bree inbrünstig. Sie war seit … eigentlich schon immer … genervt von meiner gewählten Ausdrucksweise und meinem höflichen Verhalten. Vermutlich war das einer der Gründe, warum sie weder mit Daniel noch mit meinen Eltern besonders gut klarkam.
Ich schüttelte den Gedanken ab, nahm einen großen Schluck aus meinem Glas und blieb dann so schlagartig stehen, dass Bree seitlich gegen mich prallte und mir dabei ihren Cocktail in den Ausschnitt kippte. Na wunderbar.
„Oh verdammt. Sorry, Süße!“, rief sie sofort und guckte schuldig drein.
Ich übersprang das Missgeschick mit dem Getränk und ging gleich zu dem Grund über, wegen dem ich eigentlich so abrupt stehen geblieben war. „Mein Gott! Ich habe ihm ins Ohr gehaucht!“
„Ja, das hast du. Und wie!“ Bree grinste.
„Das ist nicht witzig, verdammt nochmal“, jammerte ich und verzog dabei das Gesicht.
„Nein, nicht witzig. Es war absolut genial! Der totale Hammer! Wie du ihn erst angemacht und dann einfach fallen gelassen hast“, lachte sie.
„Ich hab ihn nicht angemacht!“, verteidigte ich mich und setzte zweifelnd hinzu: „Oder?“
„Naja … du hast ihm immerhin ins Ohr gehaucht.“
„Oh Gott.“ Ich schlug mir die freie Hand vor den Mund. „Dieser Urlaub ist mein Untergang. Ich hätte auf Daniel hören sollen.“
(Learn to fly von Ramona Seidl)

 

Name: Nick BaumgartnerLearn to fly Nick

Alter: 21
Studium: Jura
Beste Freunde: Andy und Lisa
Drei Charatkereigenschaften:
leidenschaftlich, entschlossen, abenteuerlustig

Lieblingstextstelle:
Wir waren gerade erst aufgestanden, als ich plötzlich hochgehoben wurde und mich Sekunden später in Nicks Armen wiederfand. „Hat hier jemand was von Flüssigkeit gesagt?“, grinste er. Ich schlug ihm auf die nackte Schulter, weil es die einzige Stelle war, die ich in meiner Position erreichen konnte. „Deine Cousine wollte Flüssigkeit, du Idiot.“ Er sah mich abschätzend an. (…) „Was soll das? Lass mich wieder runter!“, schimpfte ich.
„Hmm… Du bist so heiß in diesem Bikini, dass dir eine Abkühlung sicher nicht schaden würde“, raunte er mir zu. Sein Blick schweifte zu den Wellen, die am Strand ausliefen.
„Das wagst du nicht!“, drohte ich ihm. Alex lachte sich beinahe schlapp, was die Anfeuerungsrufe von Tim nur unterstrich.
„Wollen wir wetten?“, fragte er herausfordernd.
„Ich wette nicht mit dir.“
„Hast du Angst?“
„Lass mich runter!“, knurrte ich.
„Wenn ich dich tatsächlich reinwerfe, musst du mit mir essen gehen. Tue ich es nicht, werde ich dich nie wieder belästigen. Na, was sagst du?“
„Das ist die unlogischste Wette, die ich je gehört habe. Wie zum Teufel soll ich es verhindern, dass du es tust?“
„Gar nicht. Das ist der Punkt. Ich will es nämlich tun.“ Die Zweideutigkeit im letzten Satz ließ mir eine Gänsehaut den Körper hinabwandern. Und für eine winzige Millisekunde blitzte in mir der Gedanke auf, dass ich auch wollte, dass er es tat.
„Nick! Ich warne dich!“, kreischte ich hysterisch. Er spazierte in aller Gemütlichkeit auf das Wasser zu, und als mir klar wurde, dass er tatsächlich vorhatte, mich hineinzuwerfen, fing ich an, mich heftiger zu wehren. Ich strampelte und schrie, sodass umstehende Leute schon besorgt zu uns hersahen. Das war die Peinlichkeit schlechthin. Er ließ mich nicht im niedrigen Wasser fallen, sondern trug mich einfach weiter hinein. Jeder seiner Schritte brachte mich dem kalten Nass näher. Ich bäumte mich in seinen Armen auf, um dem Wasser zu entgehen. „Du kleine Wildkatze“, raunte er mir ins Ohr, woraufhin ich aufschrie, weil er abrupt in die Knie ging und ich bis zu den Schultern im Wasser war. „Na warte!“, rief ich und verlagerte so schnell mein Gewicht, das ich gegen seine Schultern drückte, ehe er die Beine wieder ausstrecken konnte. Rückwärts viel er ins Wasser. Doch anstatt breit grinsend wieder aufzutauchen, wie ich es eigentlich erwartet hätte, spührte ich plötzlich, wie er unter Wasser die Hände an meine Taille legte und seine Lippen meinen Bauch berührten. Schockiert starrte ich nach unten, und noch ehe ich begriff, was geschah, hatte er mich auch schon wieder losgelassen und war genau vor mir aufgetaucht. Das triumphierende Glitzern in seinen Augen ließ mir in Anbetracht seiner Berührungen die Röte in die Wangen steigen und mein Herz schneller pochen. „Für ein Mädchen, dem mein Charme nichts anhaben kann, wirkst du ziemlich durch den Wind“, murmelte er mir ins Ohr. (S. 52ff., Learn to Fly von Ramona Seidl)

 

Name: Rhiannon ‚Bree‘ SpirknerLearn to fly Bree

Alter: 20
Studium: Kunst
Beste Freundin: Sophie
Drei Charatkereigenschaften:
stur, überdreht, ehrlich

Lieblingstextstelle:
„Bist du irre? Es wurde schließlich mal Zeit, dass du uns die wahre Sophie zeigst!“
„Ich bin die wahre Sophie, Bree.“
„Nein. Die wahre Sophie war diejenige, die mit mir im Kindergarten Schlammkuchen gebacken hat, obwohl sie hinterher einen Vortrag über Sauberkeit und weiße Wäsche bekam. Die wahre Sophie hat sich in der Grundschule mit mir geprügelt und es hinterher bei ihren Eltern abgestritten. Die wahre Sophie hat sich mit mir vollaufen lassen, als wir gerade mal fünfzehn waren und sie bei mir übernachtet hatte. Diese Sophie da“, sie wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum, „dieser vernünftige Roboter, das ist nicht die wahre Sophie. Das ist die Sophie, die deine Eltern und dein beknackter Freund von dir erwarten. Das bist nicht du!“
„Red keinen Unsinn“, hilet ich schwach dagegen.
„Unsinn? Du bist doch nur die umprogrammierte Version deiner selbst. Oder hattest du jemals freiwillig das Bedürfnis, Tüllkleidchen und Lackschuhe zu tragen?“
„Wer sagt denn, dass ich Tüllkleidchen und Lackschuhe trage?“
„Hast du schon mal Kinderfotos von dir gesehen?“, fragte sie vorwurfsvoll. (S. 23, Learn to fly von Ramona Seidl)

 

Name: Daniel HeimannLearn to fly Daniel

Alter: 26
Beruf:  Zukünftiger Leiter des Familienimperiums
beste/r Freund/in:  /
Drei Charatkereigenschaften: verbissen, ehrgeizig, zielgerichtet

Textstelle:
Ich wandte mich lächelnd und meine Mutter ignorierend an Daniel.
„Schön, dass du gekommen bist“, säuselte ich. Eigentlich freute ich mich immer, ihn zu sehen. Aber ich früchte, an diesem Tag war mir einfach alles zu viel geworden.
„Möchtest du tanzen?“
„Sehr gerne.“
Er führte mich auf die Tanzfläche, und schweigend bewegten wir uns im Takt der Musik.
„Wie war dein Tag?“, versuchte ich die Stille zu brechen.
„Sprechen wir nicht darüber. Ich musste einem eigentlich unentbehrlichen Mitarbeiter kündigen.“
„Weshalb?“
Er seufzte genervt. „Er hat Informationen von Vaters neuem Projekt an Dritte weitergegeben.“
„Vielleicht war es nur ein Versehen?“
„Dass du nur immer alle Menschen verteidigen möchtest?“
Ich zuckte die Schultern und murmelte eine Entschuldigung.
„Um dein Gewissen zu beruhigen, muss ich dir sagen, dass es tatsächlich nur ein Versehen war, aber so eine Schwachstelle im System können wir uns einfach nicht leisten.“
Dieser arme Mann, der nun ohne Job dastand, war eine Schwachstelle im System? Weil er einen einzigen Fehler begangen hatte? Ich verstand das System nicht und rollte mit den Augen, weil es mir so idiotisch vorkam.
„Du weißt, wie ich das hasse“, meinte Daniel kühl und sah mir in die Augen.
„Ja. Und du weißt, dass ich nicht verstehe, weshalb man jemanden wegen eines kleinen Fehlers seiner Existenz beraubt.“
„Sophie, dieser kleine Fehler hätte die Firma beinahe mehrere tausend Euro gekostet, wenn nicht gar Millionen.“
„Jetzt übertreib aber mal nicht.“
Abrupt blieb er mitten im Tanz stehen und hielt mich eine Armlänge von sich. „Vielleicht solltest du dich aus den geschäftlichen Dingen raushalten, wenn du sie nicht verstehst.“ (S. 77, Learn to fly von Ramona Seidl)

Na, seid ihr auf Sophie, Bree, Nick, Daniel und all die anderen neugierig geworden?

Ich kann abschließend nur sagen: LEST DIESES BUCH! Und hier meine Rezension zu Learn to fly.
Lieben Dank an die Autorin Ramona Seidl für die tolle Unterstützung!

Gewinnspiel

Ihr könnt heute ein signiertes Printexemplar von Learn to fly gewinnen!
Um am Gewinnspiel teilzunehmen, beantwortet doch bitte in den Kommentaren und/oder unter dem Facebook-Beitrag (2. Los) bis zum 30.12.17 folgende Frage:

Konnten wir euer Interesse an dem unterschätzten Buch Learn to fly wecken?

Gerne dürfen Freunde verlinkt und/oder der Beitrag geteilt werden.
Kleingedrucktes: Facebook oder WordPress haben nichts mit dem Gewinnspiel zu tun, Teilnahme ab 18 Jahren oder mit Einverständnis der Erziehungsberechtigten, Versand nach Deutschland, Österreich und Schweiz, keine Barauszahlung und kein Ersatz, sollte das Buch auf dem Postweg verloren gehen, der Gewinner wird Anfang des neuen Jahres als Kommentar unter dem Gewinnspielpost in der Veranstaltung bekanntgegeben.

Learn to fly eignet sich übrigens super als Geschenk für unter den Weihnachtsbaum!

Frohe Weihnachten!
Alles Liebe,
Sarah

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