Sternschnuppen von Anne Hertz

Worum geht’s?

Svenja fängt endlich ihren Traumjob in Führungsposition als Hoteldirektorin an. Mit ihrem Freund Carsten ist abgemacht, dass dieser schnellstmöglich nach Hamburg zieht, damit sie sich gemeinsam dort eine Wohnung suchen können. Kurz nach ihrem ersten Tag erfährt Svenja, dass sie mit Zwillingen schwanger ist und bald darauf, dass Carsten sie mit seiner Sekretärin betrügt. Alleine, schwanger und in Fürhungsposition will Svenja sich und der Welt beweisen, dass sie alles gemeinsam hinbekommt. Nach längerer Suche und nach ein paar Wochen Mutterschutz übernimmt Sascha, männlich und russischer Abstammung, die Aufgabe des Kindermädchens. Es folgt ein Spagat zwischen Job, Kindern, Muttergefühlen und Wohngemeinschaft. Doch dann taucht Carsten, der Vater der Zwillinge auf, und möchte auf heile Familie machen und seine Kinder mit großziehen.

Wie gefällt es mir?

Svenja ist eine Powerfrau, die aber auch von Zweifeln, Chaos und Nicht-mehr-weiter-Wissen geplagt wird. So stark sie auch ist, es ist eine ganz schön große Hausnummer, Schwangerschaft, Organisation, zwei Babys und ihre Stelle als Hoteldirektorin zu vereinbaren. Schön ist, dass auch Svenja ihre sehr verzweifelten Moment hat, die die Geschichte nah ans echte Leben heranrückt. Trotz der Tiefen zieht sie ihren Vorsatz der Vereinbarkeit voll durch und lässt sich von den vielen Zweiflern und Kritikern nicht einschüchtern. Sie muss aber nicht nur für ihre Vereinbarkeit kämpfen, sondern zu Beginn der Geschichte auch um ihre Stelle als weibliche Direktorin, da so mancher Charakter der Ansicht ist, männliche Hoteldirektoren können so ein Hotel besser leiten.
Zu den weiteren Charakteren zählen die Abteilungsleiter, die im Hotel arbeiten, Svenjas Chef der Hotelkette, Sascha, das männliche Kindermädchen, Carsten, der leibliche Vater der Kinder, der seine Freundin betrogen hat, und Merle, Svenjas kleine Schwester und Mutter von zwei Kindergartenkindern. All diese Figuren und mehr bringen unterschiedliche und spannende Aspekte mit in die Geschichte – sie spiegeln die heutige Gesellschaft und damit die Kritiker und Bewunderer, sobald eine Frau Job und Kinder schnell vereinbaren möchte.
Die Geschichte ist humorvoll geschrieben, es gibt einige Momente, die sehr zum Schmunzeln einladen. Dazu trägt auch Svenjas Sarkasmus und die ein oder anderen ironischen (Gedanken-)Bemerkungen gut bei.
Der Schreibstil ist rund, flüssig und leicht zu lesen. Der Leser fliegt regelrecht durch die Seiten und ist ganz verwundert, wenn die letzte Seite da ist. Die Geschichte ist somit auch sehr kurzweilig und echt schön fürs Herz. Dabei bleibt sie realistisch, nah am Leben und ist gar nicht abgehoben oder übertrieben.

Zitat

„Frau Christiansen“, beginnt Steinfeld propt eine kleine Strafpredigt, „ich schätze eine fröhlich, lockere Art.“ Sein Ton lässt erahnen, dass er mit fröhlich-locker nicht das geringste am Hut hat. „Und ich halte die Entscheidung von Dr. Hubert Wiedmeier und der Geschäftsführung, dieses Haus einer Frau anzuvertrauen, vom Grundsatz auch nicht für verkehrt.“ Vom Grundsatz her? Ich muss kurz überlegen, ob ich das für eine Unverschämtheit halte (..).

Auf den Punkt gebracht

Eine tolle Geschichte mit Themen wie Frauen und Müttern in Führungspositionen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gesellschaftlicher Druck und eine Liebesgeschichte fehlt auch nicht. Humorvoll wird die Geschichte von Svenja, der neuen Hoteldirektorin erzählt, die kurz nach ihrem Jobantritt erfährt, dass sie mit Zwillingen schwanger ist. Nun sucht sie händeringend nach einer Lösung und schließlich nach einem Kindermädchen, um ihren gerade ergatterten Job zu behalten.

Daten

Titel: Sternschnuppen
Autorin: Anne Hertz
Verlag: HarperCollins Taschenbuch
Seiten: 496 Seiten (TB)
Preis: € 12,- (TB)

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