Interview mit Nadja Losbohm

Hallo ihr Lieben,

ich bin Nadja, 35 Jahre alt, lebe und schreibe in Berlin Geschichten für jedes Alter, angefangen bei romantischer Fantasy über Kindergeschichten und modernen Märchen bis hin zu historischer Fantasy. In den letzten sechs Jahren sind so elf Bücher zustande gekommen, das zwölfte ist bereits in Arbeit, wobei mir mein Lieblingsgetränk, Stracciatellaa-Cappuccino sehr behilflich ist.

Warum schreibst du?

Ich liebe Worte, sie aufzuschreiben, mit ihnen zu spielen noch viel mehr. Ich hoffe, ich kann so den LeserInnen Freude bereiten, sie zum Träumen bringen und eine Fluchtmöglichkeit bieten vor dem Alltag. Ich möchte aber auch zum Nachdenken anregen mit meinen Geschichten und Emotionen wecken in einer Zeit, wo die Menschen in mancherlei Hinsicht abgestumpft sind.

Dein Lieblingszitat.

Mein Lieblingszitat stammt aus dem Buch „Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde: „Jeder von uns trägt Himmel und Hölle in sich.“ Simpel, aber wahr.

Was war dein schönstes Autoren-Erlebnis?

Als ich eine sehr schlimme Zeit durchlebte, in der die Freude am Schreiben verloren gegangen war, gab es Leser, die mich ermutigt haben, weiterzumachen. Auch ihr Verständnis und ihre Geduld, dass es mit dem nächsten Buch länger dauert, haben mich sehr berührt. Was außerdem zu meinen schönsten Autoren-Erlebnissen gehört, ist die Nominierung für den Deutschen Phantastik Preis, den meine Kurzgeschichten-Sammlung „Die Magie der Bücher“ in 2017 erhielt. Ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet sie so gut ankommen würde.

Wenn du mit deinem ersten Buch neu anfangen könntest, was würdest du ändern?

Oh, das ist einfach: Ich würde es von Anfang im Selfpublishing veröffentlichen. 🙂

Wie nah an der Realität spielen deine Geschichten? Hast du kleine Szenen aus deinen Büchern selbst erlebt?

Die Geschichten an sich sind reine Fiktion, daher gibt es keine Szenen, die ich so erlebt hätte. Aber die Emotionen, die in meinen Büchern vorherrschen, sind zum großen Teil echt. Ich kann es sehr wohl nachfühlen, wie es ist, wenn man im Stich gelassen wird, wenn niemand da ist, der einem hilft, wenn man auf eine herablassende Weise angeblickt und einem das Gefühl vermittelt wird, man wäre nicht einen Deut wert. Ich weiß auch, wie es sich anfühlt, wenn man Angst, unfassbar große Angst empfindet, die einen lähmt, einen das Atmen vergessen und Dinge tun lässt, die anderen Menschen irrational erscheinen. Hierfür ist „Die Tagebücher des Michael Iain Ryan“, mein historischer Fantasy-Roman, der niedergeschriebene Beweis.

In welchen Genres schreibst du?

Ich lese hauptsächlich und mit Vorliebe im Bereich Fantasy, egal ob Urban Fantasy, Romantische oder Historische Fantasy. Außerdem liebe ich Märchen seit Kindheitstagen. Dass ich auch in diesen Bereichen selbst schreibe, ist vermutlich vorhersehbar gewesen.

Hörst du Musik beim Schreiben?

Meistens nein. Ich kann mich schlecht konzentrieren, wenn Nebengeräusche sind. Nur einmal habe ich konkret Musik hören müssen. Es ging um eine Kampfszene im vierten Teil von „Die Jägerin“, meiner Fantasy-Romance-Buchreihe. Ich bin geübt in den emotionalen Teilen, aber bei kämpferischen Szenen habe ich Mühe. Ich hörte damals sehr, sehr oft „Signal To Noise“ von Peter Gabriel, was mir ungemein geholfen hat.

Auf welche Rezension über eines deiner Bücher bist du besonders stolz?

Es gibt einige wunderbare Rezensionen, die mir bis heute im Gedächtnis geblieben sind. Besonders aber erinnere ich mich an die von Renies Lesetagebuch zu „Die Tagebücher des Michael Iain Ryan“. Ich weiß nicht, wieso. Vielleicht weil sie noch nicht so lange her ist? 🙂 Oder aus dem Grund, dass dieses Buch ein sehr besonders Buch ist, weil ich es in der schwersten Zeit meines Lebens geschrieben habe. Oder deswegen, weil sie eigentlich nicht so häufig Fantasy liest, ihr Bauchgefühl ihr aber bereits beim Prolog sagte, dass das Buch etwas für sie sein könnte. Es könnte auch sein, dass ich mich an ihre Rezension so gut erinnere, weil ich nicht so selbstsicher bin, was meine Bücher angeht, und daher immer sehr aufgeregt, nervös, ja beinahe ängstlich bin, wenn ein/e BloggerIn etwas von mir liest, der/ die mich noch nicht kennt, was keine Kunst ist, da ich ohnehin ein kleiner Fisch im riesengroßen Buch- und Autoren-Ozean bin. 🙂

Renies Rezension findet man übrigens hier: Rezension

Wenn du am Tag nur Zeit hättest, um drei Blogs zu lesen, welche wären das?

Also an erster Stelle stehen ganz eindeutig sämtliche Seiten, die sich mit meinem Lieblingsschauspieler befassen: Richard Armitage. Bei ihm mutiere ich zum absoluten Fan-Girl! *seufz* Sollte ich mich losreißen können von Richard, was mir äußerst schwerfällt, wären 2/3 der Zeit schon vorbei und ich würde die restliche Zeit bei Elenas ZeilenZauber verbringen, da sie so schöne Reiseberichte postet und ich leider nicht dazu komme, die Welt zu bereisen, wie sie es tut. Vielleicht gelingt es mir auch eines Tages.

Wo kann man dich finden?

Man findet mich auf Twitter, Facebook und Instagram. Hier bin ich am häufigsten unterwegs.

Was möchtest du den Lesern meines Blogs sagen?

Liebe/r LeserIn, wenn du bis hierher gelesen hast, dann möchte ich mich sehr gerne bei dir fürs Durchhalten bedanken. Ich hoffe, wir lesen uns bald wieder. Wenn du auf der Suche nach intensiven, emotionalen Leseerlebnissen bist und keine Scheu hast davor, Berge von Taschentuchpackungen beim Lesen zu verbrauchen, oder dich danach sehnst, einen Abstecher zurück in die Kindheit zu machen, als dir, eingekuschelt in die weiche Bettdecke, Märchen vorgelesen wurden, dann wird dich dein Weg ganz sicher wieder zu mir führen. Ich freue mich jedenfalls schon auf dich. 🙂

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Lieben Dank an Nadja für das Interview!

Ich habe mich sehr gefreut, dich interviewen zu dürfen.

Alles Liebe,
Sarah

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