Worum geht’s?
Vor Jahren hat Kiera von einem unheimlichen Mann eine Münze geschenkt bekommen, die ihr beim Auszug mit ihrer Mutter aus dem Elternhaus wieder in die Hand fällt. Prompt überschlagen sich die Ereignisse: Die Brüder Hayden und Phoenix sind die Neuen an ihrer Schule, die unterschiedlicher nicht sein können, Kiera erfährt, dass sie mit der Münze und Phoenix‘ Hilfe für einen Monat das Schicksal lenken und beeinflussen kann und, dass zwischen Gut und Böse eine Grauzone herrscht. Dabei kann sie Phoenix nicht ausstehen und das Schicksal will sie doch gar nicht beeinflussen können.
Wie gefällt es mir?
Kiera ist eine sehr mutige Protagonistin, die mit dem ganzen Eingreifen in das Schicksal genauso überfordert ist, wie ich es wäre. Ich wäre allerdings ein wenig neugieriger, was die Kraft der Münze angeht. Aber ich kann ihre Abneigung und Angst durchaus verstehen, vor allem nach den ersten Versuchen. Gleich zu Beginn ist sie sehr sympathisch und ich liebe ihre Gedankengänge. Als Leserin vergleicht sie ihr Teenagerdasein öfters mit dem der Buchfiguren. So werden einige Male verschiedene Klischees der Buchprotagonisten mit Witz angemerkt, die Kiera trotzdem teilweise erfüllt, aber teilweise so gar nicht. Das macht sie einfach zu einer coolen Hauptfigur.
Hayden und Phoenix, der Zufall, das positive und das negative Schicksal machen deutlich, dass nicht alles schwarz weiß ist. Es kann niemand nur gut oder nur böse sein.
Die Welt rund um die göttlichen Figuren und die Mythologie, wie auch um Kiera, ist gut ausgearbeitet. Die komplexen Hintergründe bezüglich Fortuna, der Münze, dem Schicksal und Zufall sind ganz am Anfang noch etwas undurchsichtig für den Leser, was aber gut zu Kiera’s Verwirrung passt.
Die Entwicklung der Ereignisse hat mir gut gefallen, ebenso die glaubwürdige Liebesgeschichte. Ein paar Kleinigkeiten sind relativ vorhersehbar, aber das machen die Überraschungsmomente wieder wett.
Der Schreibstil ist zwar recht einfach gehalten, weist trotzdem einen guten Spannungsbogen auf.
Zitat
Dieser Tag war der schlimmste meines Lebens. Wie oft habe ich diesen Satz schon in Büchern gelesen! Ich hätte nie gedacht, so etwas einmal selbst zu schreiben. Doch nie zuvor hatte er auf mein eigenes Leben so gepasst wie heute. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie mies ich mich fühle, weil ich weiß, dass ich dafür verantwortlich bin. Ganz gleich, wie verrückt sich das anhört. Ich wünsche mir, dass es alles wieder so wird wie vorher. (Schicksalsbringer – Ich bin deine Bestimmung von Stefanie Hasse)
Auf den Punkt gebracht
Eine spannende Geschichte rund um das Schicksal und die Möglichkeit, dieses zu beeinflussen. Dazu kommt eine gute Liebesgeschichte und eine ordentliche Portion Spannung. Ich freue mich schon sehr auf Band 2 der Dilogie.
Vielen lieben Dank an den Loewe Verlag für das Rezensionsexemplar!
Daten
Titel: Schicksalsbringer – Ich bin deine Bestimmung (Band 1)
Autor: Stefanie Hasse
Verlag: Loewe Verlag
Seiten: 416 Seiten (HC)
Preis: € 16,95 (HC)