Interview mit Bettina Weber

Bettina Weber

Hallo ihr Lieben,

ich heiße Bettina Weber und lebe mit meiner Mutter und meiner Schwester in Frankfurt am Main. Hauptberuflich bin ich Konzertsängerin, Gesangspädagogin und Chorleiterin, habe außerdem  gerade eine Zusatzausbildung als Webdesignerin gemacht. Meine Wohnung teile ich mit drei Katzen, die sich wiederum blendend mit dem Hund meiner Mutter, den Katzen meiner Schwester und unseren Vögeln verstehen.

Warum schreibst du?

Ich finde es großartig, beim Schreiben in andere Welten einzutauchen, die immer neuen Facetten meiner Protagonisten kennenzulernen (auch wenn diese mich manchmal zur Verzweiflung bringen, wenn sie sich partout nicht so entwickeln wollen, wie ich es im Plot vorgesehen hatte …), durchaus auch mal aktuelle Erlebnisse, Geschehnisse und Probleme aufzugreifen und in die Handlung einzubeziehen. Schreiben ist für mich ein Ventil, eine Ausdrucksform, die neben der Musik aus meinem Leben nicht wegzudenken ist.
Apropos Musik: Eine weiterer für mich spannender Aspekt beim Schreiben ist, dass ich im Rahmen meiner musikalischen Tätigkeit bereits mehrere Opern komponiert und dazu auch die Texte selbst geschrieben habe. Hierbei musste ich lernen, mit möglichst knappen Worten doch alle Inhalte und Emotionen, die für die Szene wichtig sind, zu transportieren – wenn es der Text zu einem Lied o.ä. war, sogar in Versform, was eine zusätzliche Herausforderung darstellt.

Dein Lieblingszitat.

„Man sieht nur mit dem Herzen gut – das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ (Saint-Exupéry „Der kleine Prinz“)

Oder war ein Zitat aus einem meiner Bücher gemeint?  Schwierig … aber ich glaube, aus „Der Rosenmagier II – Kampf um das Wolkenschloss“: „„Eure Welt wird sich verändern“, sagte der Rosenmagier in den wunderbaren Klang hinein. „Das Vergangene ist vergangen, das Geschehene ist geschehen. Das neue Zeitalter, das mancher von euch herbeigesehnt hat, ist angebrochen. Ihr selbst werdet durch eure künftigen Handlungen und Entscheidungen das Schicksal eures Landes und aller Geschöpfe, die darin leben, bestimmen.““

Was war dein schönstes Autoren-Erlebnis?

Ein wirklich schöner Moment war, als ich einmal von einer sehr schönen Lesung aus „Der Rosenmagier“ nach Hause gefahren bin und dabei einen ganz unglaublichen Sonnenuntergang miterlebt habe, der exakt in die Stimmung des letzten Kapitels passte, das ich gerade vorgelesen hatte.
Ein anderes wunderbares Erlebnis ist wieder ein Zusammenspiel mit der Musik: ich habe vor sechs Jahren eine Ein-Personen-Oper über Anne Franks weitgehend unbekannte ältere Schwester verfasst – stellvertretend für die zahllosen namenlosen Opfer des Holocaust. Nach der Uraufführung schrieb eine Zuschauerin mir ins Gästebuch, dass der 2. Weltkrieg, der für sie bisher nur aus nüchternen Zahlen bestanden hätte, durch meine Aufführung für sie plötzlich lebendig und real geworden wäre.

Wenn du mit deinem ersten Buch neu anfangen könntest, was würdest du ändern?

Drolligerweise HABE ich mein erstes Buch neu angefangen. Meine Erstveröffentlichung, die Fantasy-Trilogie „Der Rosenmagier“ war zunächst in einem Kleinverlag erschienen, der allerdings im Laufe der Zeit eher die Gepflogenheiten eines DKZV-Verlages annahm, sodass ich mich im vergangenen Jahr zur Trennung und einer anschließenden Neuveröffentlichung entschloss. Dies war für mich natürlich auch die Gelegenheit, die Bücher noch einmal sehr gründlich zu überarbeiten und Passagen, die mir nicht mehr stimmig erschienen, entsprechend zu verändern.
Natürlich ändert sich der Schreibstil und auch in vielen Dingen die Sichtweise im Lauf der Zeit. Manches, was ich früher geschrieben habe, würde ich heute ganz anders machen, bei anderem stehe ich noch voll dahinter. Durch Selfpublishing wäre es ja auch relativ problemlos möglich, Stellen, die einen extrem stören, immer wieder zu ändern. Ich glaube aber, man muss auch lernen, es irgendwann gut sein zu lassen und sich zu sagen, die Geschichte gehört zu dem und jenen Stadium und da war das eben mein Stil und meine Sicht.

Wie nah an der Realität spielen deine Geschichten? Hast du kleine Szenen aus deinen Büchern selbst erlebt?

Für mich haben all meine Geschichten eine gewisse Nähe zur Realität, sei es durch tatsächliche Erlebnisse oder entsprechende Emotionen. Viele Szenen habe ich so oder in ähnlicher Weise selbst erlebt.
Ein kleines Beispiel: vor ein paar Jahren lief es bei mir beruflich alles andere als rund, ich war im Begriff einen Vertrag abzuschließen, von dem ich von vornherein wusste, dass ich dabei „über den Tisch gezogen“ werde, habe hin und her überlegt, mir das Leben dabei selbst gewaltig schwer gemacht – bis mein ältester Kater die Initiative ergriff: er kam tagelang nicht nach Hause, wenn er kam, strafte er mich mit Nichtbeachtung und hielt das exakt so lange durch, bis ich mich dazu durchrang, den Job abzusagen. Klingt vielleicht ein bisschen verrückt (außer für Katzenbesitzer …), aber genau so war es.  Diese Episode habe ich sogar ziemlich genau in „Der Rosenmagier III – Valbredos Erben“ verwendet.

In welchen Genres schreibst du?

Ich schreibe Fantasy, Geschichten mit märchenhaften Bezügen und Jugendromane. Diese Genres lese ich auch sehr gerne.

Hörst du Musik beim Schreiben?

Das wechselt. Wenn ich Musik höre, ist es meist eher Instrumentalmusik (von Bach bis hin zur Romantik), Vokalmusik lenkt mich aus naheliegenden Gründen zu sehr ab. Es kommt aber durchaus auch mal vor, dass einfach im Hintergrund der Fernseher läuft (ich gebe es zu …)

Auf welche Rezension über eines deiner Bücher bist du besonders stolz?

Besonders gefreut habe ich mich über die Rezension zu „Der Esel Cosidesimo“, weil sie genau auf den Punkt bringt, was ich mit dem Buch ausdrücken und erreichen wollte.

Wenn du am Tag nur Zeit hättest, um drei Blogs zu lesen, welche wären das?

Oh je, jetzt wird’s peinlich – ehrlich gesagt lese ich bis jetzt überhaupt nur unregelmäßig Blogs, d.h., ich stöbere viel bei Facebook herum und stolpere dabei natürlich immer wieder über Beiträge, die mich berühren, Rezensionen, die mich ansprechen oder Aktionen, die ich interessant finde. Allerdings kann ich da schlecht drei Namen herausgreifen.

Wo kann man dich finden?

Homepage
Facebook: Wortweberei
Amazon: Bettina Weber

Was möchtest du den Lesern meines Blogs sagen?

Sarahs Blog ist wunderbar übersichtlich und informativ und lädt zum Herumstöbern ein. Man merkt, dass Bücher der unterschiedlichsten Genres ihr am Herzen liegen.

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Lieben Dank an Bettina für das Interview!

Ich habe mich sehr gefreut, dich interviewen zu dürfen.

Alles Liebe,
Sarah

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