Wasserliebe von Julia Heller

Worum geht’s?

In der Nacht auf ihren 18. Geburstag begibt sich Rosalia auf eine Trancreise in die Zwischenwelt, die symbolisch für ihren Übergang ins Erwachsensein stehen soll. Auf ihrer Reise trifft sie auf Vodyanoi, den Wassermann, und beide verlieben sich auf den ersten Blick, obwohl Rosalia sich bis zu diesem Tag nicht für Männer interessiert hat. Doch zurück in ihrer Welt werden Rosalia und ihre Mutter plötzlich als Hexen verfolgt. In ihrer Angst und Trauer um ihre unmögliche Liebe zu Vodyanoi, beginnt sie eine heimliche Beziehung zu Johannes, dem Theologiestudent, und schließt sich dem Christentum an. Doch damit fängt ihr Chaos erst an.

Wie gefällt es mir?

Vorweg muss ich sagen, dass es sich bei diesem Buch um die Vorgeschichte zu der Fantasyreihe Magic Berlin: Der Weg des Sterns von Julia Heller handelt und mir das beim Lesen nicht klar war. Demnach kann es gut sein, wenn man die eigentliche Reihe kennt, dass sich ein paar meiner Kritikpunkte erledigen beziehungsweise sie nicht mehr so relevant sind.
Rosalia ist eine sehr unerfahrene, naive, aber auch sympathische Protagonistin. Sie verliebt sich unsterblich in Vodyanoi, den Mann aus dem See. Schnell kommt es, aufgrund beidseitiger Liebe, zu ersten sexuellen Erfahrungen. Der fremde Mann erweckt so plötzlich Rosalias sexuelles Verlangen und ihr Wollen nach neuen Erfahrungen, dass es etwas unglaubwürdig erscheint, war sie doch auf den ersten Seiten noch so gar nicht an der Männerwelt interessiert. Hier ging es mir zu schnell und ich fand die Beschreibungen auch viel zu ausführlich. Ich hätte mir gewünscht, die Charaktere erst einmal besser kennenzulernen.
Auch Rosalias Besuch der jungen Christen kam mir zu plötzlich. Am Anfang hieß es, sie habe nie wirklich Freunde gehabt und plötzlich fühlt sie sich in der Gemeinde der jungen Christen mit ihrer Freundin so wohl, dass sie gleich zum Christentum konvertiert? Hier hätte ich mir eine kurze Einleitung gewünscht, wie es zu der Freundschaft und dazu kam, dass Rosalia am christlichen Glauben Interesse zeigt.
Ihre Beziehung zu Johannes fängt gut an, sein Verhalten passt zu seinem Charakter und auch zu ihrer momentanen Situation. Allerdings fehlte mir hier eine Beschreibung, was sie an Johannes anziehend findet, denn ich fand ihn von vorne herein unsympathisch und kann nicht ganz nachvollziehen, was Rosalia an ihm findet, auch wenn er ihr in ihrem Herzschmerz um Vodyanoi halt gibt.
Den Verlauf der Ereignisse fand ich wiederum sehr gut, sie bringen Spannung und Abwechslung in die Geschichte. Trotzdem hätte der Showdown ein bisschen auführlicher und dramatischer sein können.
Ebenfalls gut gefallen haben mir das Thema der Spiritualität und die Seelenreisen, da hätte man noch ein wenig mehr daraus machen können.
Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft und zieht den Leser trotz zu schneller Ereignisse mit.

Zitat

„Ich kam zu diesem Ort in der Nacht meines 18. Geburstages und reiste mit meiner Seele in die Anderswelt auf der Suche nach meiner Bestimmung. Und ich fand dich…“ (Wasserliebe von Julia Heller)

Auf den Punkt gebracht

Für mich verläuft Wasserliebe von Julia Heller viel zu schnell. An vielen Stellen hätte ich mir mehr Details und Erklärungen und Ruhe gewünscht, während ich die sexuellen Szenen zu detailreich und nicht wirlich zur Protagonistin passend fand. Trotzdem zieht der Schreibstil den Leser mit.

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

Daten

Titel: Wasserliebe (Vorgeschichte zu Magic Berlin: Der Weg des Sterns)
Autor: Julia Heller
Verlag: Selfpublishing
Seiten: 145 Seiten (TB)
Preis: € 8,55 (TB)

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