Remember – vergessene Herzen von Ina Nordmann

Worum geht’s?

Ella hat ihr Leben mühsam und mit viel Disziplin wieder aufgebaut, doch ein Unfall macht ihr lebenswichtiges Auto zum Totalschaden und stürzt ihr Leben wieder ins Chaos. Der Unfallverursacher ist Cameron, der weiß, dass er mit Geld beinahe alles wieder gerade richten kann. So macht er Ella ein Angebot: Sie soll ihn für einen Monat als Escortdame auf Veranstaltungen begleiten. Als Gegenleistung erhält sie eine hohe Summe an Geld, die ihre unbezahlten Rechnungen und ein paar ihrer Probleme sofort lösen werden. Während Cameron Ella mit dem Jobangebot nur helfen möchte, hat er nicht mit ihrem Misstrauen und ihrer Sturheit gerechnet.

Wie gefällt es mir?

Ella ist die sturste Protagonistin, die mir je begegnet ist. Sie hält an ihren aufgebauten Strukturen fest, weiß was sie will und lässt sich vor allen Dingen nichts vorschreiben.
Cameron dagegen ist es gewohnt, dass Geld alles löst und jeder seine Entscheidungen und seine Kontrolle akzeptiert, egal ob auf der Arbeit oder im Familienkreis. Doch damit stößt er bei Ella zum ersten Mal auf Granit. Camerons Kontrollzwang gehört zwar zu seinem Charakter, ist mir allerdings am Anfang der Geschichte sehr auf den Keks gegangen. Das war sicher so gewollt, nur konnte ich seine Beweggründe im Gegensatz zu Ellas nicht wirklich nachvollziehen. Hier hätte ich mir ein paar Andeutungen zu seiner Vergangenheit gewünscht, die sein Verhalten ein klein wenig erklären. Insgesamt sind Ella wie auch Cameron gut augearbeitete Figuren mit positiven und negativen Eigenschaften und einer Vergangenheit, die sie geprägt hat und die der Leser nachvollziehen kann.
Diese so gegensätzlichen Protagonisten machen die Geschichte aus, denn jede Menge Diskussionen bestimmen ihr Arbeitsverhältnis. Beide müssen einiges dazu lernen und auch mal über ihren Schatten springen, während ihr platonisches Verhältnis langsam mehr wird. Diese Entwicklung der Liebesgeschichte hat mir insgesamt gut gefallen, vor allem die zweite Hälft des Buches hat mich voll überzeugt, wenn Cameron als Charakter ein wenig durchsichtiger wird.
Besonders gut hat mir das Thema der pflegebedürftigen Familienmitglieder gefallen, das eindrucksvoll in sämtlichen Facetten beschrieben wird und gut auf die damit verbundenen Probleme und Herausforderungen eingeht.
Der Schreibstil ist an sich flüssig, bildhaft und besonders bei den Diskussionen mitreißend. Allerdings wird die Geschichte abwechselnd aus Camerons und Ellas Sicht in der dritten Person erzählt. Die Sichtweisen werden in Zwischenüberschriften zwar deutlich gemacht, es hat mich aber einige Kapitel gebraucht, um reinzukommen. Ich hätte hier die erste Person bevorzugt oder die gesamte Geschichte nur aus Ellas Sicht erzählt.

Zitat

Bevor Ella einschlief, kam ihr noch der Gedanke, dass es gar nicht so schlimm war, einem anderen Menschen eine Chance zu geben. (Remember – vergessene Herzen von Ina Nordmann)

Auf den Punkt gebracht

Remember – vergessene Herzen ist eine bewegende Geschichte, die mir besonders gut im Hinblick auf das Thema der pflegebedürftigen Familienmitglieder gefallen. Die Liebesgeschichte ist konfliktreich und reißt den Leser mit.

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

Daten

Titel: Remember – vergessene Herzen
Autor: Ina Nordmann
Verlag: Selfpublishing
Seiten: 557 Seiten
Preis: € 15,50 (TB)

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