Die Rezension zu Band 1 findet ihr hier: Cassardim – Jenseits der Goldenen Brücke.
Worum geht’s?
Als Goldene Erbin und Verlobte des Schattenprinzen ist Amaia den Mächtigen in Cassardim ein Dorn im Auge. Auf ihrer Reise durch die Fürstentümer muss sie deshalb nicht nur die höfischen Intrigen überleben, sondern auch diverse Mordanschläge. Besonders in der Schattenfeste, wo Liebe als Schwäche gesehen wird, schwebt Amaia in großer Gefahr. Um sie zu schützen, ist Noár gezwungen, erneut zu dem skrupellosen Prinzen zu werden, den alle so fürchten. Doch wieder einmal ist nichts, wie es scheint, sodass nicht nur Amaias Herz auf eine harte Probe gestellt wird.
Wie gefällt es mir?
Amaia ist nun kein unwissender Teenager mehr, sondern fühlt sich in Cassardim zu Hause und ist sich ihrer Verantwortung als mögliche zukünftige Kaiserin bewusst. Doch sie muss noch viel lernen und wächst an ihren Aufgaben. Sie ist nach wie vor eine sympatische Protagonistin mit Humor, Leidenschaft und Einsatzbereitschaft für was und für die, die ihr wichtig sind.
Die Welt von Cassarim eröffnet sich in immer mehr Details, je mehr Amaia von dieser Welt kennenlernt. So werden die einzelnen Völker, die verschiedenen Landschaften und die wichtigen Figuren, immer greifbarer und erscheinen aufgrund ihrer Motivationen und Vielschichtigkeiten real. Trotzdem bleibt auch Teil 2 voller Fragezeichen, Intrigen, ein paar Antworten und neuen Rätseln.
Wer steht wirklich auf welcher Seite? Wer will was? Der ein oder andere Überraschungsmoment ist garantiert und die Geschichte geht mit weniger Klischees weiter. War Noár in Teil 1 doch recht klischeebehaftet und konnte man sich einiges denken, so fügt sich auch dieser Charakter nun komplett in das große Ganze dieser Welt ein.
Ich kann die Liebesgeschichte grundsätzlich nachvollziehen, auch wenn sie viel auf gegenseitiger, sexueller Anziehung beruht und man noch nicht ganz greifen kann, warum Amaia ihr Herz an ihn verloren hat. Die schwierigen Momente wiegen schwerer als die Schönen, sodass ich mir persönlich nicht vorstellen könnte, mich in so einen Charakter zu verlieben.
Besonders gut finde ich aber auch die Mischung aus Kommentaren und Gedanken, die zur modernen Menschenwelt gehören, die in Cassardim entweder nicht verstanden werden oder das Land doch ziemlich mittelalterlich erscheinen lassen.
Zitat
Bitte was?! Eine Prüfung meiner Keuschheit? Heilige Scheiße! Irgendjemand musste Cassardim mal ganz schnell aus dem Mittelalter rausholen! (Cassardim – Jenseits der Schwarzen Treppe von Julia Dippel)
Auf den Punkt gebracht
Super spannender Teil 2 der Geschichte aus Cassardim. Die Protagonistin wächst spürbar, der Humor bleibt erhalten und Geheimnisse, Mysterisches und Magisches nehmen ihren Lauf. Absolute Leseempfehlung!
Daten
Titel: Cassardim – Jenseits der Schwarzen Treppe
Autorin: Julia Dippel
Verlag: planet!
Seiten: 432 Seiten (HC)
Preis: € 17,- (HC)
