Das Gesetz der Zeit – Der Funke von Genevieve A. Königsberg

Worum geht’s?

Sophia ist 18 Jahre alt, verträumt und auf dem Weg zu ihrem ersten Date mit Mark. Doch plötzlich verschwindet sie und findet sich in einer fremden Stadt wieder, die ihr merkwürdig bekannt vorkommt. Verblasste Vermisstenbilder, die ihr Gesicht zeigen, hängen in den Straßen und grau gekleidete Männer verfolgen sie. Verwirrt und verängstigt entkommt sie und trifft ausgerechnet auf Mark. Der jedoch 30 Jahre älter und Anführer der Rebellengruppierung »Irrlichter« ist, dem letzten Widerstand gegen die diktatorische Regierung. Nur eine Zeitreise kann diese schreckliche Zukunft verhindern, doch werden Mark und Sophia das schaffen?

Wie gefällt es mir?

Sophia ist eine mutige und schlaue Protagonistin, die realistisch auf ihre neue Umgebung reagiert. Ihre Entscheidungen und Handlungen sind nachvollziehbar, dabei ist sie sehr sympathisch und versucht das Beste draus zu machen.
Mark können weder Sophia noch ich allzu gut greifen, da ihn die vergangenen Jahrzehnte stark geprägt haben. Auch er ist sympathisch und auf eine Weise immer noch Sophias bester Freund, doch die Chemie aus der Gegenwart überträgt sich kaum auf die Zukunft, was in Anbetracht der Umstände und dem plötzlichen Altersunterschied Sinn macht, aber doch ein wenig Schade ist. In diesem Band gibt es keine nennenswerte Liebesgeschichte, es ist einfach die Geschichte von zwei besten Freunden. Dies gefällt mir aber sehr gut und passt wunderbar zu den Erlebnissen.
Die Geschehnisse vor dem Zeitsprung hätten gekürzt werden können, so sind mir die ersten wenigen Seiten etwas langatmig vorgekommen. Sobald Sophia jedoch im Bus nach Hause sitzt, um sich für ihr Date vorzubereiten, nimmt die Geschichte rasant an Fahrt auf. Die geschaffene Welt in der  Zukunft ist zwar recht pragmatisch, aber auf jeden Fall sehr interessant und gibt Sophia und den Lesenden das ein oder andere zu klärende Geheimnis auf. Politisch ein wenig erschreckend und vielleicht aufrüttelnd könnte dieses Buch bei Lesenden ankommen, denn die geschichtlichen Elemente der letzten 30 Jahre geben so manches Mal Einblicke in „was wäre wenn“-Szenarien. In diesem ersten Band bleiben so einige Fragen offen, die sich hoffentlich noch klären werden und somit auch den Antagonisten und weiteren Figuren mehr Tiefe und Nachvollziehbarkeit ihrer Handlungen und Entscheidungen geben. Action und toller Spannungsbogen, aber auch ruhigere Momente, in denen man den ein oder anderen sehr interessanten Einblick in diese neue Welt erhascht, sind vorhanden und lassen die hohe Seitenzahl verfliegen. Auch die Fantasyelemente, die mit den Zeitsprüngen zu tun haben, gefallen mir sehr gut. Sie bringen eine interessante Dynamik in eine so starre Welt.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, detaillreich und gut zu lesen. So manche Beschreibung ist mir etwas zu ausführlich.

Zitat

„Alles wirkte unverändert. Alles war noch genau an dem Platz, an dem ich es an jenem Tag zurückgelassen hatte. (…) Der einzige Unterschied war Staub. (…) Dann rannte ich los. (…) Wozu? Wohin rannte ich eigentlich gerade? 30 Jahre. 30 Jahre waren vergangen. Ohne mich.“ (Das Gesetz  der Zeit – Der Funke von Genevieve A. Königsberg)

Auf den Punkt gebracht

Eine spannende Zeitreisegeschichte der etwas anderen Art mit einem Zeitsprung 30 Jahre in die Zukunft, vielen ungeklärten Geheimnissen, interessanten Protagonisten und manchmal aufrüttelnde Beschreibungen von (politischen) „was wäre wenn“-Szenarien, gut gepaart mit Fantasyelementen.

 

Vielen Dank an den XOXO Verlag und die Autorin für das Rezensionsexemplar.

Daten

Titel: Das Gesetz der Zeit – Der Funke (Teil 1)
Autorin: Genevieve A. Königsberg
Verlag: XOXO Verlag
Seiten: 684 Seiten (TB)
Preis: € 18,90 (TB)

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