Hier entlang für die Rezension zu Band 1: Vergissmeinnicht – Was man bei Licht nicht sehen kann
Worum geht’s?
Mit Feen abzuhängen, durch Portale in eine Parallelwelt zu spazieren und Superkräfte zu besitzen, daran hat Quinn sich mittlerweile gewöhnt. Blöd nur, dass ihn jedes Geheimnis, das er aufdeckt, vor neue Rätsel stellt. Ohne Matilda und ihre ganz spezielle Art, den Dingen auf den Grund zu gehen, wäre er völlig aufgeschmissen. Dass er sie doch eigentlich vor den Gefahren des Saums beschützen wollte, hindert Matilda nicht daran, sich kopfüber ins Abenteuer zu stürzen. Denn die beiden müssen dringend ein paar Fragen klären: Steckt eine Geheimgesellschaft hinter dem Tod von Quinns Vater? Wie bändigt man eine Sphinx– und erst die intrigante neue Mitschülerin? Und kann man überhaupt verliebt sein, wenn man ständig in Lebensgefahr gerät?
Wie gefällt es mir?
Quinn ist nun nicht mehr auf seinen Rolli angewiesen, sondern kommt mit Gehhilfen voran und darf auch wieder zur Schule gehen. Er ist nach wie vor ein sympathischer Protagonist, dem man nicht anmerkt, dass er der beliebteste Junge der Schule ist. In der magischen Welt fühlt er sich wohl und fordert gerne andere heraus, hilft, wenn Hilfe benötigt wird, und möchte endlich Antworten, weshalb er auch gerne Risiken eingeht.
Matilda kann man ebenfalls nur gerne haben. Das Ungleichgewicht zwischen Quinn und ihr in Bezug auf die magische Welt, ist noch da, wird aber langsam schwächer, da sie sich auch anderweitig zu beweisen weiß. Ihre Detektiv- und Rätsel-Gabe, sowie Freundschaft zu einem Wasserspeier-Dämon sind dabei sehr wertvoll. In diesem Band wird sie auch deutlich mutiger und ihre feministische Seite kommt hervor.
Gut gefällt mir, dass nun auch neue Figuren auftauchen, die auf der einen Seite weitere Rätsel mitbringen, auf der anderen Seite aber auch Antworten und sie sich gemeinsam auf die Suche nach Antworten begeben. Für den Abschlussband bleiben jedoch genügend Fragen offen, sodass ich mich schon sehr auf Band 3 freue.
Mein eigentliches Highlight der Trilogie ist, dass Verknüpfungen zu anderen Jugendbüchern von Kerstin Gier geschlossen werden. So kommen Elemente aus der Edelstein- und Träume-Trilogien vor, was mir richtig, richtig gut gefällt.
Die Spannungskurve ist steil und flacht nur selten ab. Es bleibt aber auch genügend Raum für Liebe, Freundschaft und den ein oder anderen komischen Moment. Ein Buch zum Verschlingen. Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig, sehr detailreich, fantasievoll und mitreißend.
Zitat
»Stell dir nur mal vor«, sagte Matilda begeistert. »Wir beide in einem Wal-Zeppelin!«
Jetzt schien Quinn endlich zu kapieren. Seine Augen weiteten sich. »Nur über meine Leiche.« (Vergissmeinnicht – Was bisher verloren war)
Auf den Punkt gebracht
Ein mitreißender zweiter Band zwischen Liebe, Magie, vielen ungelösten Rätseln und offenen Fragen. Die Protagonist*innen sind super sympathisch und die magische Welt toll beschrieben. Wer möchte da nicht mit einem Zeppelin-Wal fliegen? Ausgesprochen gut gefallen mir die Hinweise und Elemente aus anderen Jugend-Fantasy-Büchern der Autorin, die mein Herz höher schlagen lassen.
Daten
Titel: Vergissmeinnicht – Was bisher verloren war (Band 2)
Autorin: Kerstin Gier
Verlag: Fischer Verlag
Seiten: 528 Seiten
Preis: € 22,-